Glyphosat ist ein wichtiger Bestandteil im modernen Ackerbau, um Unkraut effektiv zu bekämpfen und die Feldhygiene zu verbessern. Gleichzeitig stehen Landwirte vor Herausforderungen durch gesetzliche Vorgaben und gesellschaftliche Erwartungen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Glyphosat effizient, nachhaltig und regelkonform einsetzen können.
Inhalte
Wichtig für den Ackerbau
Glyphosat ist eines der weltweit am häufigsten verwendeten Herbizide und hat im Ackerbau eine zentrale Rolle. Es ermöglicht die effektive Kontrolle von hartnäckigen Unkräutern wie Quecke oder Ackerfuchsschwanz und trägt zur Vorbereitung eines sauberen Saatbetts bei.
Doch der Einsatz von Glyphosat erfordert Verantwortung und wird von der Gesellschaft kritisch gesehen und hinterfragt. Der Grundsatz „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“ sollte immer im Vordergrund stehen. Gesetzliche Vorgaben, wie die Begrenzung der maximal zulässigen Wirkstoffmenge, stellen Landwirte vor Herausforderungen. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie den Einsatz jedoch optimieren und dabei sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile erzielen.
Dosierung und Timing
Die richtige Dosierung und das optimale Timing sind entscheidend für eine maximale Wirksamkeit von Glyphosat. Dabei gilt es, Aufwandmengen an die vorkommenden Unkräuter anzupassen und gleichzeitig die Wirkstoffmenge zu minimieren, um Kosten und Umweltbelastung zu reduzieren.
Empfohlene Aufwandmengen
Je nach Unkrautart und Befallsstärke variieren die optimalen Aufwandmengen. Unsere langjährige Erfahrung zeigt: Orientieren Sie sich immer am schwersten zu bekämpfenden Unkraut auf der Fläche. Hier ein Überblick, wenn Sie KANTOR verwenden:
- Leichte Verunkrautung: 540 – 720 g Wirkstoff/ha
- Mittlere Verunkrautung: 900 g Wirkstoff/ha
- Starke Verunkrautung: 1.080 g Wirkstoff/ha
Unsere vollständige Tabelle mit detaillierten Empfehlungen zu Aufwandmengen für verschiedene Schadpflanzen finden Sie nachfolgend.
Das richtige Timing
Glyphosat zeigt die beste Wirkung bei wachsenden Pflanzen. Warten Sie, bis Unkräuter vollständig ausgetrieben sind, und vermeiden Sie Anwendungen vor starken Regenfällen. Eine ausreichende Blattfläche ermöglicht eine hohe Wirkstoffaufnahme. Eine zufriedenstellende Wirkung bis in die Wurzelspitzen erreichen Sie, wenn Glyphosat 2-3 Wochen einwirken kann und Sie die Aufnahme und Wirkung mit KANTOR unterstützen.
Tabelle Anwendungsempfehlung
Glyphosat-Produkte (l bzw. kg/ha) mit KANTOR-Zusatz
Kantor (0,15%) immer zuerst dem Spritzwasser hinzugeben!
Kantor (0,15%) immer zuerst dem Spritzwasser hinzugeben!
Glyphosat-Wirkstoffgehalt | 360 g/l a.i. | 450 g/l a.i. | 480 g/l a.i. | 680 g/kg a.i. | 720 g/kg a.i. | Kyleo* |
Schadpflanzen | ||||||
z.B. Ackerfuchsschwanz (bis Ende Bestockung), Ausfallgetreide | 1,5 | 1,2 | 1,1 | 0,8 | 0,75 | 2,25 |
z.B. Ackerfuchsschwanz (ab Schossen), Ehrenpreis, Melde, Hirsearten, Hohlzahn, ... | 2,0 | 1,6 | 1,5 | 1,1 | 1,0 | 3,0 |
z.B. Ausfallraps, Kamille, Klette, Knöterich-Arten, Trespen, Stiefmütterchen, ... | 2,5 | 2,0 | 1,9 | 1,3 | 1,25 | 3,0 |
z.B. Distel, Quecke, Windenarten, ... | 3,0 | 2,4 | 2,3 | 1,6 | 1,5 | 4,5 |
z.B. Ackerschachtelhalm | 5,0 | |||||
* Abstände bis zur Ausaat beachten! Bitte beachten Sie stets die Gebrauchsanweisung und die Anwendungsbestimmungen der verwendeten Produkte. |
Nutzen von Zusatzstoffen
Zusatzstoffe wie KANTOR spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Wirksamkeit von Glyphosat zu maximieren. Sie verbessern nicht nur die Aufnahme des Wirkstoffs durch die Pflanze, sondern optimieren auch die Anhaftung der Spritzlösung und neutralisieren nachteilige Faktoren wie harte Kationen. Folgende Faktoren sollten Sie beim Glyphosat-Einsatz auf alle Fälle beachten:
Rechtliche Vorgaben
Die Anwendung von Glyphosat wird zunehmend durch gesetzliche Bestimmungen reglementiert. Ein verantwortungsvoller Einsatz erfordert daher fundierte Kenntnisse der geltenden Vorschriften.
Neue Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung
Mit der 7. Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung (24.04.2024) gelten weiterhin strenge Regeln für den Einsatz von Glyphosat. Die bekannten Regelungen der 5. und 6. Änderung werden weiter fortgeführt. Unterschiedliche Einsatzgebiete sind von den Einschränkungen betroffen, die wichtigsten Änderungen für die Anwendung zur Vorsaatbehandlung und Stoppelbehandlung sind folgende:
- Glyphosat darf nur angewendet werden, wenn vorbeugende Maßnahmen (z.B.: Wahl einer geeigneten Fruchtfolge, eines geeigneten Aussaatzeitpunktes oder mechanischer Maßnahmen) nicht durchgeführt / geeignet / zumutbar sind. Ebenfalls ist Anwendung (und behandelte Fläche) auf das notwendige Maß zu begrenzen (vgl. §3b, (2)).
- Eine Vorsaatbehandlung oder Stoppelbehandlung nach der Ernte ist nur noch erlaubt (vgl. §3b, (3)):
- zur Bekämpfung perennierender Unkrautarten wie Ackerkratzdistel, Ackerwinde, Ampfer, Landwasserknöterich und Quecke auf den betroffenen Teilflächen
- zur Unkrautbekämpfung, einschließlich der Beseitigung von Mulch- und Ausfallkulturen, auf Ackerflächen, die in eine Erosionsgefährdungsklasse zugeordnet sind
- Abweichend von dem vorherigen Punkt ist eine Vorsaatbehandlung im Rahmen eines Direktsaat- oder Mulchsaatverfahrens weiterhin erlaubt.
Düngeverordnung beachten
Die Zugabe von stickstoffhaltigen (N) Blattdüngern (z.B. SSA oder AHL) hat sich über die Jahre etabliert und beschleunigt das Absterben der oberirdischen Pflanzenteile. Die neue Düngeverordnung unterbindet jedoch in bestimmten Fällen die Ausbringung von N-Düngern im Sommer/Herbst. So dürfen Düngemittel mit einem wesentlichen Gehalt an Stickstoff (= >1,5 %) bis zum 1. Oktober nur zu Zwischenfrüchten, Winterraps und Feldfutter (Aussaat bis zum 15. September) oder zu Wintergerste nach Getreidevorfrucht (Aussaat bis zum 1. Oktober) ausgebracht werden.
Außerdem ist zu beachten, dass im Herbst ausgebrachter mineralischer N-Dünger zu 100 % in der Düngebedarfsberechnung der folgenden Kultur angerechnet werden muss.
Verschärfung in „roten Gebieten“: Abweichend zu den oben genannten Regelungen, darf in sogenannten roten Gebieten eine Ausbringung von N-Düngern nur erfolgen, wenn: Zu Winterraps eine Bodenprobe (Nmin < 45 kg/ha) vorliegt, oder zu Zwischenfrüchten mit Futternutzung im Herbst.
Tipp:
- Planen Sie Anwendungen sorgfältig: Vermeiden Sie unnötige Überschreitungen der Wirkstoffmengen.
- Prüfen Sie Alternativen: Mechanische Maßnahmen können eine sinnvolle Ergänzung sein.
- Informieren Sie sich regelmäßig: Änderungen in der Gesetzgebung erfordern eine laufende Anpassung der betrieblichen Praxis.
Feldhygiene
Ein gewissenhafter Einsatz von Glyphosat geht über die reine Unkrautbekämpfung hinaus. Durch gezielte Maßnahmen können Sie die Feldhygiene verbessern und die Ausbreitung von schwer bekämpfbaren oder perennierenden Unkräutern eindämmen. Setzen Sie Glyphosat gezielt auf Stoppelflächen ein, um hartnäckige Wurzelunkräuter wie Quecke oder Distel zu kontrollieren.
Ackerhygiene mit Glyphosat
Die Nacherntebehandlung spielt eine Schlüsselrolle, um sogenannte „grüne Brücken“ zu brechen. Diese dienen als Überwinterungsquartiere für Schädlinge wie Blattläuse, Kohlfliege, oder Schnecken und fördern Pilzkrankheiten. Glyphosat hilft dabei, die Ausbreitung dieser Schaderreger zu minimieren. In der Folge kann das Schadpotenzial geringer sein und unter den richtigen Bedingungen andere Pflanzenschutz-Maßnahmen eingespart werden.
Praktische Tipps für die Stoppelbehandlung
- Flache Bodenbearbeitung: Nach der Ernte sollte die Fläche zunächst leicht bearbeitet werden, um die Keimung von Unkräutern zu fördern.
- Wiederergrünen abwarten: Behandeln Sie die Fläche erst nach dem vollständigen Austrieb der Unkräuter, um die maximale Wirkstoffaufnahme zu gewährleisten.
- Zusatzstoffe nutzen: Ergänzen Sie Ihre Glyphosat-Spritzungen mit KANTOR, um die Wirkung nachhaltig bis in die Wurzeln zu optimieren.
Effizienter Glyphosateinsatz
Ein verantwortungsvoller Einsatz von Glyphosat sichert nicht nur hohe Erträge, sondern trägt auch zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und zum Schutz der Umwelt bei. Mit gezielten Maßnahmen lässt sich die Wirkung von Glyphosat maximieren und gleichzeitig der Verbrauch reduzieren.
Strategien für den optimalen Einsatz
- Dosierung optimieren: Passen Sie die Aufwandmengen an die Unkrautpopulation auf Ihrer Fläche an und setzen Sie Glyphosat nur gezielt ein.
- Geringe Wassermengen: Die Glyphosat-Wirkung hängt maßgeblich von der Konzentration ab. Geringe Wassermengen sind zielführend.
- Zusatzstoffe nutzen: KANTOR verbessert die Anhaftung, Benetzung, Aufnahme und Verteilung des Wirkstoffs bis in die Wurzeln und sorgt so für eine nachhaltige Wirkung.
- Alternativen prüfen: Ergänzen Sie chemische Maßnahmen durch mechanische Bodenbearbeitung und eine gezielte Fruchtfolge, um die Abhängigkeit von Herbiziden zu verringern.