Der Wegfall von Triflusulfuron-Methyl (z.B. Debut) stellt Zuckerrübenanbauer vor neue Herausforderungen. Um saubere Bestände und hohe Erträge zu sichern, ist der gezielte Einsatz verbleibender Herbizide entscheidend. Dabei gilt es, Wirkungslücken zu vermeiden und den optimalen Einsatzzeitpunkt exakt zu treffen – auch unter erschwerten Bedingungen. Wirkungsverstärker wie KANTOR helfen dabei, die verbleibenden Mittel zuverlässig zur Wirkung zu bringen.
Inhalt
Rahmenbedingungen 2025 Wirkstoffvielfalt effizient nutzen Spritztermin Zuckerrüben: Warum Timing entscheidet Herbizide bei Trockenheit: So sichern Sie die Wirkung Resistenzmanagement und neue Lösungen
Rahmenbedingungen 2025
Mit dem Wegfall von Triflusulfuron-Methyl (z.B. Debut) verlieren Zuckerrübenanbauer eine wichtige Absicherung im Nachauflauf. 2025 steht dieses Mittel nicht mehr zur Verfügung – und damit auch keine einfache Lösung bei spät auflaufenden oder bereits entwickelten Unkräutern und vor allem bei Ausfallraps. Der Herbizideinsatz in Zuckerrüben muss neu gedacht werden.
Die Debut-Alternativen setzen sich nun vor allem aus einer präzise gesteuerten Kombination boden- und blattaktiver Wirkstoffe zusammen. Die Strategie verlagert sich stärker auf den frühen Nachauflauf, insbesondere das Keimblattstadium der Unkräuter. Genauigkeit beim Spritztermin, eine sorgfältige Beobachtung des Feldes und eine an die Witterung angepasste Technik gewinnen an Bedeutung. Gleichzeitig erhöht sich das Risiko von Wirkungslücken – gerade bei trockenen Bedingungen oder schneller Unkrautentwicklung.

Ein zusätzlicher Aspekt: Mit dem Verlust eines weiteren blattaktiven Wirkstoffs verengt sich das Wirkstoffspektrum spürbar. Damit steigt der Druck auf die verbleibenden Substanzen wie Phenmedipham, Clopyralid oder Ethofumesat. Diese müssen jetzt unter teils ungünstigen Bedingungen – etwa bei starker Wachsschicht auf Unkräutern oder geringen Bodenfeuchten – zuverlässig wirken. Um die Effizienz solcher Herbizidmaßnahmen zu sichern, lohnt sich der gezielte Einsatz unterstützender Additive wie KANTOR. Das Produkt verbessert die Benetzung, optimiert die Haftung und unterstützt die Wirkstoffaufnahme – gerade bei schwierigen Umweltbedingungen.
Wirkstoffvielfalt effizient nutzen
Ohne Debut rückt die gezielte Kombination vorhandener Herbizide stärker in den Mittelpunkt. Der Schlüssel liegt in der Nutzung unterschiedlicher Wirkmechanismen, um eine breite Wirkung gegen typische Unkräuter im Zuckerrübenanbau zu erzielen und gleichzeitig das Risiko von Resistenzen zu minimieren. Dabei spielt vor allem die Mischung aus bodenaktiven und blattaktiven Herbiziden eine zentrale Rolle.
Phenmedipham, Metamitron und Ethofumesat bilden nach wie vor das Fundament im Nachauflauf. Diese drei Wirkstoffe ergänzen sich gut: Während Metamitron über den Boden und über das Blatt wirkt, fokussiert sich Ethofumesat stärker auf die Bodenwirkung. Phenmedipham hingegen entfaltet seine volle Wirkung über das Blatt. Diese Standardmischung funktioniert besonders zuverlässig bei feuchtem Frühjahr und frühen Applikationsterminen im Keimblattstadium mit dem Zusatz von KANTOR.
Um gezielt Problemunkräuter zu kontrollieren, müssen diese Basisprodukte jedoch häufig ergänzt werden. Clopyralid ist beispielsweise unverzichtbar bei Kamille. Auch bei Franzosenkraut oder Nachtschatten kann Clopyralid die Wirkung deutlich verbessern, besitzt hierfür aber keine Indikation. Lenacil (Venzar) hingegen ist ein Wirkstoff mit synergistischem Effekt: In geringen Aufwandmengen verstärkt er die Wirkung von Metamitron und Ethofumesat – insbesondere bei Ausfallraps und Amarant.
Dimethenamid-P, enthalten z. B. in Spectrum, eignet sich gezielt zur Bekämpfung von Amarant und anderen Sommerannuellem. Der richtige Einsatzzeitpunkt ist hier jedoch kritisch: Die Rüben sollten mindestens vier voll entwickelte Laubblätter haben, um Schäden zu vermeiden. Auch hier zeigt sich: Der Wirkstoff wirkt primär über den Boden – bei Trockenheit ist die Wirkung stark eingeschränkt.
Die Auswahl geeigneter Wirkstoffkombinationen muss sich an den Unkrautarten, der Witterung und dem Entwicklungsstadium der Rüben orientieren. Einheitliche Standardlösungen funktionieren unter heutigen Bedingungen nur noch bedingt. Entscheidend ist die Flexibilität im System – sowohl in der Auswahl als auch in der Dosierung.
Praxistipp:Um die Wirkung der genannten Herbizide zu sichern, empfiehlt sich der Einsatz von KANTOR. Es verbessert die Anhaftung und Benetzung der Spritztropfen. Gleichzeitig optimiert es die Aufnahme über die Kutikula – ein Vorteil, der sich gerade bei starker Wachsschicht oder bei niedriger Luftfeuchtigkeit bezahlt macht.
Gängige Herbizidwirkstoffe in Zuckerrüben
Wirkstoff | Wirkort | Wirkungsschwerpunkt |
Clopyralid | Blatt | Kamille (Franzosenkraut, Nachtschatten – keine Indikation) |
Dimethenamid-P | Boden | Amarant, Erdrauch, Hundspetersilie, Kamille, Taubnessel |
Ethofumesat | Blatt + Boden | Klettenlabkraut, Vogelmiere |
Lenacil | Blatt + Boden | Ausfallraps, Franzosenkraut, Hederich, Hohlzahn |
Metamitron | Blatt + Boden | Amarant, Ausfallraps, Gänsefuß, Kamille |
Phenmedipham | Blatt | Gänsefuß, Franzosenkraut, Knöterich |
Quinmerac | Blatt + Boden | Ehrenpreis, Hundspetersilie, Kamille, Klettenlabkraut |
Spritztermin Zuckerrüben: Warum Timing entscheidet
Mit dem Wegfall von Debut ist die Bedeutung eines exakt getroffenen Spritztermins größer denn je. Der Bekämpfungserfolg muss bereits bei der ersten Nachauflaufbehandlung (NAK) sichergestellt werden. Der optimale Zeitpunkt liegt im Keimblattstadium der Unkräuter – also bevor erste echte Laubblätter gebildet werden.
Gerade bei Arten wie Amarant, Vogelknöterich, Weißer Gänsefuß oder Bingelkraut kann eine Verspätung im Spritzzeitpunkt schnell dazu führen, dass die Unkräuter unkontrollierbar werden. Einige Arten – insbesondere der Amarant – tarnen sich im frühen Stadium durch ihre rot-bräunliche Färbung hervorragend im Bodenbild. Um solche Exemplare rechtzeitig zu erfassen, sind regelmäßige Feldkontrollen unverzichtbar.

Ein weiteres Problem: Die Unkrautwelle verläuft bei zunehmenden Temperaturschwankungen nicht mehr gleichmäßig. Dadurch wird es schwieriger, den idealen Behandlungstermin für die gesamte Fläche zu bestimmen. Hier kann ein gestaffeltes Applikationskonzept hilfreich sein – also mehrere aufeinander abgestimmte Spritzungen im Abstand von wenigen Tagen, angepasst an das Auflaufverhalten der Unkräuter.
Praxistipp:Um bereits im frühen Stadium eine maximale Wirkung zu erzielen, sollten die Herbizide optimal auf den Blättern verteilt sein. Der Zusatz von KANTOR kann hier helfen.
Herbizide bei Trockenheit: So sichern Sie die Wirkung
Ein großes Problem beim Herbizideinsatz kann die Frühjahrstrockenheit sein. In solchen Phasen sinkt die Effektivität bodenaktiver Herbizide erheblich. Bei fehlender Bodenfeuchte werden die Wirkstoffe nicht ausreichend aufgenommen, gleichzeitig beschleunigt starke Sonneneinstrahlung ihren Abbau. Das Ergebnis: Unkräuter laufen trotzdem auf – und können oft nicht mehr ausreichend kontrolliert werden.
Gleichzeitig bildet sich bei vielen Unkräutern unter trockenen Bedingungen eine ausgeprägte Wachsschicht. Diese dient als Schutzbarriere gegen blattaktive Wirkstoffe. Herbizide wie Phenmedipham oder Clopyralid dringen dann langsamer ein. In solchen Situationen ist die Wirkung oft stark reduziert – auch wenn die Aufwandmenge korrekt gewählt wurde.
Die Lösung: Applikation im Morgentau – wenn die Blätter durch Feuchtigkeit aufgeweicht und die Wachsschichten temporär durchlässiger sind. Auch die Wahl der Düse, der Spritzdruck sowie die Wassertemperatur können die Aufnahme beeinflussen. Generell gilt: Je trockener die Bedingungen, desto feiner und gleichmäßiger sollte die Tropfenverteilung sein.
KANTOR bietet hier einen entscheidenden Vorteil. Die Anhaftung der Spritztropfen wird gesteigert, wodurch Tauspritzungen möglich werden.
Resistenzmanagement und neue Lösungen
Mit dem enger werdenden Wirkstoffspektrum steigt das Risiko für Herbizidresistenzen im Zuckerrübenanbau deutlich. Besonders kritisch ist die Situation bei ALS-Hemmern, die in mehreren Kulturen breit eingesetzt werden. Werden sie auch in der Zuckerrübe regelmäßig genutzt – etwa im Rahmen des Conviso-Systems – erhöht sich die Gefahr, resistente Unkräuter wie Amarant zu selektieren. Erste Fälle werden bereits dokumentiert.
Ein strukturiertes Resistenzmanagement ist daher Pflicht. Dazu gehört der konsequente Wechsel der Wirkmechanismen, eine vielfältige Fruchtfolge mit Winter- und Sommerungen sowie die gezielte Bekämpfung der Altverunkrautung – mechanisch oder mit Glyphosat. Ebenso wichtig: Eine hohe Wirkung jeder einzelnen Maßnahme. Reduzierte Aufwandmengen oder schlecht gewählte Spritzzeitpunkte fördern Resistenzen, statt sie zu verhindern. KANTOR kann hier ein Baustein sein, um die Wirkungsleistung abzusichern und Resistenzen zu vermeiden.

Erfreulich ist: 2025 steht mit Rinpode (Wirkstoff Rinskor active) eine neue Option zur Verfügung – vorerst mit Notfallzulassung. Der blattaktive Wirkstoff wirkt als synthetisches Auxin und deckt ein breites Spektrum ab: Weißer Gänsefuß, Amarant, Hundspetersilie, Bingelkraut und Samtpappel lassen sich effektiv kontrollieren. Gleichzeitig fungiert Rinskor active als Resistenzbrecher, da er einen anderen Wirkmechanismus nutzt als bisherige Herbizide im Zuckerrübenbau. Noch wird das Produkt umfangreich getestet, doch erste Erfahrungen zeigen ein hohes Potenzial – vor allem in Systemen, die auf eine breitere Wirkstoffbasis angewiesen sind. Vorsichtig sollte man mit der Dosierung umgehen und sich im Zweifelsfall erstmal herantasten, um selber Erfahrungen mit Rinpode zu sammeln.
Praxistipp:Auch bei neuen Lösungen wie Rinpode gilt – die Applikation muss passen. Besonders bei empfindlichen Zielunkräutern lohnt sich der Zusatz eines Wirkungsverstärkers. KANTOR sorgt auch hier für gleichmäßige Benetzung und bessere Aufnahme, besonders wenn die Umweltbedingungen nicht optimal sind.
Ein langfristig wirksamer Pflanzenschutz basiert heute nicht mehr auf Einzelmaßnahmen – sondern auf einem durchdachten System. Dazu gehören sowohl bewährte als auch neue Herbizide, angepasste Technik, die Nutzung eines leistungsfähigen Additives wie KANTOR und das konsequente Management möglicher Resistenzen.
Häufig gestellte Fragen
Die häufigsten Fragen und Antworten kurz zusammengefasst.
Die häufigsten Fragen und Antworten kurz zusammengefasst.