Weizen Septoria tritici

Welche Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es?

Die Landwirtschaft steht vor stetigen Herausforderungen durch Wetterbedingungen und Krankheiten. Eine der hartnäckigsten Bedrohungen für Weizen ist die Septoria-Blattdürre, verursacht durch den Pilz Septoria tritici. Im Folgenden erfahren Sie, welche Einflussfaktoren für die Krankheit wichtig sind, was den Erreger so problematisch macht und wie Sie am besten reagieren sollten.

Inhalt

Septoria-Risiko einschätzen

Ein feuchter Herbst und Winter, mit ergiebigen Niederschlägen und milden Temperaturen, bietet ideale Bedingungen für die Vermehrung von Septoria tritici. Alte, schon abgestorbene Blätter dienen als Ausgangsinokulum für die folgenden Infektionen. Wenn beides zusammen trifft, dann ist eine frühe und starke Ausbreitung bereits im zeitigen Frühjahr möglich.

Warme Frühjahrsmonate (Februar und März), unterbrochen von weiteren Niederschlägen, tragen dazu bei, dass das Inokulum-Potenzial – die Menge an vorhandenen Pilzsporen – weiter steigt. Die Krankheit kann sich in der Folge mit dem Austrieb der neuen Blätter im Frühjahr weiter vermehren. Solche Bedingungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Epidemie, was wiederum die Aufmerksamkeit der Landwirte gegenüber dieser Weizenkrankheit steigern sollte.

Lebenszyklus von Septoria tritici

Septoria tritici ist der Auslöser der Septoria-Blattdürre in Weizen. Dieser Pilz ist besonders gefährlich, weil er sich unter den passenden Wetterbedingungen sehr schnell entwickeln und ausbreiten kann. Der Pilz überwintert in infizierten Weizenstoppeln und anderen pflanzlichen Rückständen, von wo aus er im Frühjahr neue Pflanzen infizieren kann. Ebenso können Weizenpflanzen bereits im Herbst infiziert werden. Der Befall zeigt sich dann im Frühjahr auf den ältesten Blättern.

Der Vermehrungszyklus von Septoria tritici ist eng mit Feuchtigkeitsperioden verbunden, da für die Infektion und die Sporenfreisetzung Blattfeuchte erforderlich ist. Während warmer und feuchter Frühlings- und Frühsommermonate kann der Pilz mehrere Generationen durchlaufen und so den gesamten Bestand befallen.

Eine Fungizid-Behandlung wird nach dem integrierten Pflanzenschutz (IPS) empfohlen, wenn die Schadschwelle überschritten wird. Dabei wird der Befall anhand der Befallshäufigkeit (BHB) und dem aktuellem Entwicklungsstadium der Kultur festgemacht. Auserdem ist ein Infektionsereignis notwendig (= ca. 36 Stunden Blattnässe).

Eine notwendige Erstbehandlung kann so definiert werden:

  • Wenn das zweitoberste Blatt (F-2) geschoben wird (ca. BBCH 32) ist eine Fungizid-Behandlung notwendig bei einer BHB > 50% auf F-6 und ca. 36 Stunden Blattnässe.
  • Folgenbehandlungen sind nach Ablauf der protektiven Leistung der Fungizide und einem neuen Infektionsereignis notwendig.

 

Bekämpfungsmöglichkeiten

Zur Bekämpfung von Septoria tritici stehen verschiedene Fungizide mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen zur Verfügung. Eine effiziente Kontrolle kann durch eine gut überlegte Auswahl und optimierte Anwendung der Wirkstoffe gewährleistet werden.


Azole sind ein zentraler Bestandteil in der Strategie gegen Septoria, da sie durch Hemmung der Ergosterolproduktion in Pilzzellen deren Wachstum unterbinden. Diese Klasse von Fungiziden bietet vorbeugende und heilende Wirkung und ist besonders effektiv in den frühen Phasen des Infektionszyklus. Die Integration des Additivs Kantor kann die Wirksamkeit der Azole weiter steigern, indem es die Haftung und Penetration des Wirkstoffes auf der Pflanzenoberfläche verbessert, was besonders unter wechselhaften Wetterbedingungen von Vorteil ist. Zu den Azolen zählen:

  • Prothioconazol (z.B. in Curbatur, Proline, Traciafin)
  • Tebuconazol (z.B. mit Prothioconazol in Prosaro, Sympara)
  • Mefentrifluconazole (z.B. in Balaya, Revystar)

Obwohl Strobilurine einst eine wichtige Rolle in der Bekämpfung von Pilzkrankheiten spielten, sind sie gegen Septoria tritici aufgrund von Resistenzentwicklungen mittlerweile weitgehend unwirksam. Dennoch werden sie in Kombinationspräparaten für die Bekämpfung anderer Krankheiten genutzt, wo sie die Energieproduktion in Pilzzellen blockieren. In solchen Kombinationspräparaten kann Kantor die Effektivität von Strobilurinen verbessern, indem es die Formulierung stabilisiert und eine gleichmäßige Verteilung auf der Blattoberfläche fördert. Zu den Strobilurinen gehören unter anderem diese Wirkstoffe:

  • Azoxystrobin (z.B. in Amistar Gold)
  • Pyraclostrobin (z.B. in Priaxor)
  • Trifloxystrobin (z.B. in Delaro Forte)

Carboxamide sind besonders wirksam in der späten Bekämpfung von Septoria, da sie die Zellteilung der Pilze hemmen. Sie sind bekannt für ihre robuste Wirkung gegen Krankheiten, die gegen andere Fungizide resistent sind. Die Kombination mit Kantor kann die Effektivität von Carboxamiden erhöhen, da der Additiv-Zusatz hilft, die Anhaftung der Spritztropfen zu optimieren. Außerdem werden die Benetzung der Blätter und die Aufnahme des Wirkstoffs durch die Pflanze verbessert. Beispiele für Carboxamide sind:

  • Benzovindiflupyr (z.B. in Elatus Era)
  • Bixafen (z.B. in Ascra Xpro und weitere „Xpro-Produkte“)
  • Fluxapyroxad (z.B. in Alonty, Priaxor, Revytrex)

Picolinamide zeichnen sich durch ihre neue Wirkungsweise und hohe Wirksamkeit aus. Picolinamide sind besonders effektiv in der Bekämpfung von Septoria tritici und ähnlichen pilzlichen Pathogenen. Der Einsatz von Picolinamiden in Kombination mit anderen Fungiziden kann die Resistenzbildung minimieren und die Kontrolle der Krankheit über die Saison hinweg verbessern. Die Einbindung des Additivs Kantor kann zudem die Leistung der Picolinamide verbessern, indem es die Anhaftung und Penetration des Wirkstoffes auf der Blattoberfläche unterstützt. Beispiele sind:

  • Fenpicoxamid (z.B. in Univoq)

Kontaktwirkstoffe bieten eine zusätzliche Verteidigungslinie, indem sie Pilzsporen auf der Blattoberfläche abtöten, bevor diese eindringen können. Sie sind besonders effektiv bei der sofortigen Eindämmung der Sporenverbreitung unter feuchten Bedingungen. Kantor unterstützt die Kontaktwirkstoffe, indem es die Anhaftung und Benetzung der Wirkstoffe verbessert, was eine umfassendere Abdeckung und längere Wirkdauer ermöglicht. Kontaktwirkstoffe gegen Septoria tritici sind zum Beispiel:

  • Folpet (z.B. in Folpan, Amistar Max)

Empfehlungen für die Behandlung

Jedes Jahr wieder ist eine Herausforderung für den Weizenanbau, wenn es um die Bekämpfung von Septoria tritici geht. Es muss über den ganzen Kulturverlauf abgeschätzt werden, wie hoch das Risiko einer Infektion ist. Ist eine Fungizid-Maßnahme notwendig, dann ist eine effektive Behandlungsstrategie entscheidend, um die Gesundheit der Pflanzen zu gewährleisten und Ertragsverluste zu minimieren. Hier sind konkrete Empfehlungen, wie Sie Ihre Weizenfelder schützen können:

  • Frühzeitige Erkennung und Behandlung: Beginnen Sie mit regelmäßigen Feldkontrollen schon früh im Jahr. Die erste Fungizidbehandlung sollte erwogen werden, sobald bevorstehende feuchte Bedingungen eine Epidemie wahrscheinlich machen. Auch die Nutzung von Monitoringdiensten und Prognosemodellen kann hier hilfreich sein. Die Phase ab dem das zweitoberste Blatt (F-2) geschoben wird ist entscheidend: Wenn die Befallshäufigkeit (BHB) auf den unteren Blättern (F-6) über 50% liegt, kombiniert mit etwa 36 Stunden Blattnässe, ist eine Behandlung dringend notwendig.
  • Strategischer Einsatz von Fungiziden: Nutzen Sie ein breites Spektrum von Fungiziden, um Resistenzbildung zu vermeiden und die Wirksamkeit der Behandlung zu maximieren. Azole wie Prothioconazol und Tebuconazol bieten in Kombination mit anderen Wirkstoffen wie Carboxamiden oder Picolinamiden eine robuste Verteidigungslinie insbesondere bei sofortigem Handlungsbedarf. Der Einsatz von Kontaktwirkstoffen wie Folpet kann ebenfalls nützlich sein, da mit diesen die Dauerwirkung noch verbessert werden kann.
  • Integration des Additivs Kantor: Kantor kann die Effektivität der Fungizide signifikant steigern, indem es die Anhaftung, Benetzung und Penetration der Wirkstoffe verbessert. Dies ist besonders nützlich, um die Effizienz in kurzen Spritzfenstern zu maximieren und auch unter weniger idealen Bedingungen einen wirksamen Schutz zu gewährleisten. Die Integration von Kantor in die Spritzlösung sollte als integraler Bestandteil Ihrer Pflanzenschutzstrategie betrachtet werden.
  • Anpassung an Wetterbedingungen und Monitoring: Achten Sie auf die Wettervorhersage und passen Sie Ihre Spritzpläne entsprechend an. Regelmäßige Bewertungen der Feldbedingungen und des Infektionsdrucks sind entscheidend, um bei neuen Infektionsereignissen rechtzeitig reagieren zu können. Folgebehandlungen sollten nach Ablauf der Schutzwirkung der Fungizide und bei erneuten Infektionsereignissen durchgeführt werden.

Mit diesen Empfehlungen sind Sie gut gerüstet, um Ihre Weizenfelder erfolgreich gegen Septoria tritici zu schützen und Ernteverluste zu minimieren. Sollten Sie weitere Fragen zur Fungizidbehandlung haben, stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Häufig gestellte Fragen



Beitrag von Sebastian Deimel

Letzte Aktualisierung am 15.01.2025 um 11:22 Uhr