Trockene Frühjahre fordern den Kartoffelanbau zunehmend heraus. Besonders die Unkrautbekämpfung wird zur kniffligen Aufgabe – gute Strategien sind gefragt, um unter schwierigen Bedingungen sichere Wirkungsgrade zu erzielen.
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Frühjahr 2025 Trockene Dämme, schwache Wirkung? Wenn der Vorauflauf nicht reicht Mehr Herbizidwirkung Hirsen gezielt bekämpfen Fazit
Frühjahr 2025
Das Frühjahr 2025 verläuft vielerorts ungewohnt trocken. Wo in den vergangenen Jahren die Pflanzung oft durch anhaltende Niederschläge verzögert wurde, konnten die Kartoffeldämme dieses Jahr meist früh angelegt werden – allerdings unter deutlich trockeneren Bedingungen. Das hat spürbare Auswirkungen auf die Unkrautbekämpfung.
Herbizidstrategien müssen an diese neue Ausgangslage angepasst werden. Insbesondere Bodenherbizide sind in ihrer Wirkung stark von ausreichender Bodenfeuchtigkeit abhängig. Fehlt diese, verzögert sich die Wirkung oder bleibt ganz aus – und der Herbiziderfolg ist gefährdet. Umso wichtiger ist es, die Gegebenheiten genau zu beobachten und flexibel zu reagieren.

Sowohl der Vorauflauf als auch der Nachauflauf spielen in diesem Jahr eine zentrale Rolle. Betriebe, die mit stabilen Vorauflaufstrategien arbeiten, sollten deren Wirkung unter trockenen Bedingungen kritisch prüfen und gegebenenfalls nachjustieren. Gleichzeitig kann die Nachauflaufbehandlung gezielt ergänzen – etwa wenn Unkräuter erst verspätet auflaufen oder der Bodeneffekt ausbleibt.
Für beide Strategien gilt: Eine optimale Spritztechnik und die Auswahl passender Wirkstoffkombinationen sind entscheidend. Unterstützend kann der Einsatz von Additiven wie KANTOR wirken. Es fördert eine gleichmäßige Benetzung, verbessert die Anhaftung und unterstützt die Wirkstoffaufnahme – eine sinnvolle Maßnahme zur Absicherung der Herbizidwirkung.
Trockene Dämme, schwache Wirkung?
Bodenherbizide brauchen Feuchtigkeit – das ist bekannt. Doch was bedeutet das konkret für die Praxis in einem trockenen Frühjahr?
Ein Blick auf die typischen Bodenherbizide im Kartoffelbau zeigt deutliche Unterschiede im Verhalten bei Trockenheit. Die Wirkung dieser Mittel hängt stark von der Bodenfeuchtigkeit und der Oberflächenstruktur des Damms ab. Bei fehlender Feuchtigkeit bleiben viele Wirkstoffe inaktiv – oder sie entfalten ihre Wirkung erst nach einem späteren Niederschlagsereignis.
Entscheidende Faktoren im Überblick:
Feuchteverteilung im Boden: Nur in feuchtem Boden können sich Wirkstoffe wie Flufenacet (z. B. in Artist) gleichmäßig verteilen und zuverlässig wirken. Wasserlöslichkeit der Wirkstoffe: Metribuzin (ACHTUNG: Nur noch in der Saison 2025 einsetzbar!) zeigt sich vergleichsweise tolerant gegenüber Trockenheit, da es aufgrund seiner hohen Wasserlöslichkeit besser verfügbar bleibt. Oberflächenstruktur der Dämme: Filmbildende Herbizide wie Bandur + Centium benötigen eine glatte, gut abgesetzte Dammoberfläche. Auf lockeren, groben Dämmen reißt der Herbizidfilm leicht auf – es entstehen Wirkstofflücken, durch die Unkräuter ungehindert durchstoßen können.
Wichtig: Je gröber die Bodenstruktur, desto größer ist die benetzte Oberfläche – und desto mehr Wirkstoff müsste theoretisch verteilt werden. In der Praxis erhöht das nicht nur die Kosten, sondern auch das Risiko von Schäden an der Kultur und Folgekultur. Nicht zu unterschätzen ist auch die Wirkung der organischen Substanz im Boden: Sie puffert einen Teil der Wirkstoffe ab – ein Effekt, der im Zusammenspiel mit Trockenheit die Wirkung zusätzlich abschwächen kann.
Wenn der Vorauflauf nicht reicht
Nicht in jedem Jahr greift die Vorauflaufstrategie zuverlässig. Besonders auf leichten, humosen oder sehr trockenen Standorten zeigt sich 2025, dass Bodenherbizide an ihre Grenzen stoßen könnten. In solchen Situationen ist die Nachauflaufbehandlung mehr als nur eine Notlösung – sie wird zum festen Bestandteil einer flexiblen Unkrautstrategie.
Wann Nachbehandlungen nötig werden:
Gerade in diesen Fällen bieten blattaktive Herbizide eine gezielte Möglichkeit, auflaufende Unkräuter nachträglich zu kontrollieren. Rimsulfuron wirkt noch zuverlässig im 2-Blatt-Stadium, Metribuzin nur noch im Keimblattstadium. Entscheidend ist hierbei das Timing – denn je größer die Unkräuter, desto schwieriger und weniger selektiv wird die Wirkung.
Einfluss der ApplikationstechnikBlattaktive Wirkstoffe sind auf eine gute Benetzung angewiesen. Vor allem bei trockenem, sonnigem Wetter bildet sich auf den Unkräutern eine ausgeprägte Wachsschicht. Diese wirkt wie ein Schutzschild und verhindert das Eindringen der Herbizide. Hier kommt die Qualität der Spritzbrühe ins Spiel – und genau an dieser Stelle zeigt sich der Nutzen eines Additivs wie KANTOR:
KANTOR verbessert gezielt die Aufnahmebedingungen blattaktiver Herbizide. Es erhöht die Anhaftung, optimiert die Benetzung und weicht die Wachsschicht der Blätter temporär auf, ohne die Kultur zu schädigen. Dadurch dringt der Wirkstoff effizienter ein – ein entscheidender Vorteil, wenn hohe Lichtintensität, Hitze oder Trockenheit die Aufnahme erschweren.
Die Praxiserfahrung zeigt: Gerade bei schwer bekämpfbaren Unkräutern oder in Beständen mit ungleichmäßigem Auflauf steigert die Kombination aus blattaktiven Herbiziden und einem hochwertigen Additiv die Erfolgsquote deutlich. Voraussetzung bleibt jedoch eine gezielte Abstimmung von Aufwandzeitpunkt, Mischpartnern und Umgebungsbedingungen.
Mehr Herbizidwirkung
Die Wirksamkeit einer Herbizidmaßnahme hängt nicht allein vom gewählten Produkt ab. In Jahren mit schwierigen Applikationsbedingungen – wie 2025 – rückt ein oft unterschätzter Faktor in den Vordergrund: die Optimierung der Spritzbrühe. Denn selbst der beste Wirkstoff bringt wenig, wenn er nicht richtig ankommt, haftet oder aufgenommen wird.
Was Additive leisten könnenAdditive (Netzmittel, Zusatzstoffe) sorgen dafür, dass Herbizide ihre volle Wirkung entfalten. Sie unterstützen die Formulierung physikalisch und chemisch, verbessern die Benetzung und optimieren die Aufnahmebedingungen auf der Pflanzenoberfläche.
Ein Beispiel für ein solches Additiv ist KANTOR. Es vereint gleich mehrere Funktionen in einem Produkt:
Die Besonderheit von KANTOR: Die Kutikula regeneriert sich innerhalb von 24 Stunden vollständig. Dadurch bleibt die Kultur geschützt, und die Maßnahme wirkt zuverlässig – auch bei dicker Wachsschicht.
PraxistippDer gezielte Einsatz von KANTOR kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Die Spritzbrühe wird wirksamer, sicherer und flexibler einsetzbar – ein echter Mehrwert für jede Pflanzenschutzmaßnahme.
Hirsen gezielt bekämpfen
Hirsen gehören zu den schwierigsten Gräsern im Kartoffelanbau – ihre Bekämpfung erfordert eine klare Strategie. Besonders bei trockenen Bedingungen keimen sie oft gestaffelt über mehrere Wochen hinweg. Einzelmaßnahmen reichen dann selten aus.
Vorbeugen mit passenden VA-KombinationenIdealerweise wird bereits im Vorauflauf auf einen hohen Wirkungsgrad gegen Hirsen geachtet. Bewährt haben sich hier Kombinationen mit Bandur, Centium und Sencor, die eine langanhaltende Wirkung zeigen. Wichtig dabei ist, dass die Wirkung über das gesamte Keimfenster hinweg anhält. Dazu muss die Bodenfeuchtigkeit stimmen – und die Dammstruktur stabil sein.

PraxistippNachbehandlung bei späterem HirseaufkommenEine dreigliedrige VA-Kombination mit Hirsenwirkung kann Nachbehandlungen oft überflüssig machen – sofern sie unter günstigen Bedingungen ausgebracht wird.
Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen kommt es regelmäßig zu Durchwuchs und verzögertem Auflaufen. In diesen Fällen bietet der Nachauflauf gezielte Eingreifmöglichkeiten. Hier hat sich vor allem der Einsatz von Cato etabliert. Dieser wirkt zuverlässig auf junge Hirsepflanzen bis zum ersten Nebentrieb. Gleichzeitig werden auch breitblättrige Unkräuter wie Klettenlabkraut oder Windenknöterich erfasst.
Bei sehr starkem Hirsebesatz oder bereits fortgeschrittenem Entwicklungsstadium kann der Einsatz von Gräsermitteln nötig werden. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: FOP-/DIM-Mittel greifen die Wachsschicht der Kartoffel an – und erhöhen das Risiko von Stressreaktionen, insbesondere bei Trockenheit und hohen Temperaturen.
Timing entscheidet über ErfolgDie Bekämpfungszeitpunkte sind entscheidend. Hirsen müssen im frühen Entwicklungsstadium erfasst werden, da mit zunehmender Größe die Wirkstoffaufnahme abnimmt und die Aufwandmenge steigen müsste – was wiederum die Kulturverträglichkeit verschlechtert.
Fazit
Das Frühjahr 2025 stellt den Kartoffelanbau erneut auf die Probe – diesmal durch anhaltende Trockenheit. Unter solchen Bedingungen funktioniert Pflanzenschutz nur dann sicher, wenn Strategie, Applikationstechnik und Produktwahl optimal ineinandergreifen.
Wichtig ist: Es gibt keine Standardlösung für die Unkrautkontrolle. Wer flexibel auf Standortbedingungen reagiert, kombiniert Vorauflauf und Nachauflauf gezielt – angepasst an Boden, Unkrautdruck und Entwicklung der Kultur. Während filmbildende Bodenherbizide bei stabiler Dammstruktur überzeugen, sichern blattaktive Produkte im Nachauflauf den Bestand ab, wenn Lücken auftreten.
KANTOR leistet dabei einen wertvollen Beitrag. Es verbessert nicht nur die Qualität der Spritzbrühe, sondern erhöht die Aufnahme und Anhaftung der Herbizide. So lassen sich die vorhandenen Mittel gezielter und wirkungsvoller einsetzen und der Herbizideinsatz absichern.
Unterm Strich gilt: Wer 2025 erfolgreich Unkräuter kontrollieren will, muss mehr tun, als nur den richtigen Wirkstoff zu wählen. Es geht um die Kombination aus Technik, Timing, Umweltbedingungen – und um das Ausschöpfen aller Möglichkeiten, die moderne Produkte wie KANTOR bieten.
Häufig gestellte Fragen
Die häufigsten Fragen und Antworten kurz zusammengefasst.
Die häufigsten Fragen und Antworten kurz zusammengefasst.