Wachstumsregler sind ein entscheidendes Werkzeug im modernen Getreideanbau, um Lagerverluste zu vermeiden und stabile Erträge zu sichern. Die richtige Anwendung und Wirkstoffwahl beeinflussen die Bestandsentwicklung erheblich. Mit dem Zusatz von KANTOR kann die Aufwandmenge der Wachstumsregler um ca. 20 % reduziert werden, da die Wirkung gezielt verstärkt wird.
Inhalt
Warum Wachstumsregler im Getreide? Funktionsweise von Wachstumsreglern Chlormequatchlorid (CCC) Halme verkürzen und stabilisieren Optimale Strategie für Winterweizen und Wintergerste Fazit
Warum Wachstumsregler im Getreide?
Ein gesundes, standfestes Getreide ist die Grundlage für hohe Erträge und eine effiziente Ernte. Doch vor allem stark wachsende Bestände neigen unter bestimmten Bedingungen zu Lager, was nicht nur den Ertrag mindert, sondern auch die Qualität des Ernteguts beeinträchtigen kann. Hier kommen Wachstumsregler ins Spiel: Sie helfen das Wachstum gezielt zu steuern und so Lagerverluste zu verhindern.
Wachstumsregler: Mehr als nur Halme verkürzenDie Wirkung von Wachstumsreglern geht weit über eine bloße Halmverkürzung hinaus. Sie beeinflussen:

Damit Wachstumsregler ihre volle Wirkung entfalten, müssen sie zuverlässig aufgenommen werden. Hier setzt KANTOR an:
Durch den Zusatz von KANTOR kann die Effizienz der Wachstumsregler deutlich gesteigert werden, wodurch Landwirte Kosten sparen und die Umwelt schonen, ohne auf die gewünschte Wirkung zu verzichten.
Funktionsweise von Wachstumsreglern
Wachstumsregler sind essenzielle Werkzeuge im modernen Getreideanbau, um die Pflanzenentwicklung gezielt zu steuern und Ertragseinbußen durch Lager zu vermeiden. Sie greifen in den Hormonhaushalt der Pflanze ein und regulieren das Längenwachstum der Halme, indem sie die Produktion des Wachstumshormons Gibberellinsäure hemmen. Dadurch wird das Streckungswachstum der Internodien reduziert, was zu kürzeren, stabileren Halmen führt. Gleichzeitig beeinflussen Wachstumsregler die Bestockung und die Wurzelentwicklung, was für eine bessere Standfestigkeit und eine höhere Ertragssicherheit sorgt.
Wie Wachstumsregler die Pflanzenentwicklung beeinflussenDie Wirkung der Wachstumsregler hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:
Wachstumsregler unterscheiden sich je nach enthaltenem Wirkstoff in ihrer Wirkungsweise. Während einige Wirkstoffe primär die Internodienverkürzung bewirken, haben andere zusätzlich Einfluss auf die Bestockung oder die Stabilität der Halme.
Übersicht der wichtigsten Wachstumsregler und ihre Wirkung
Wirkstoff | Wirkung | Zusatzhinweis | Empfohlene Anwendung |
Chlormequatchlorid (CCC) | Verkürzt den Haupttrieb, fördert Nebentriebe | Kann das Wurzelwachstum einschränken | Ab EC 25 zur Bestockungsförderung |
Trinexapac-ethyl | Verkürzt alle Triebe gleichmäßig | Lange Wirkungsdauer, bis zu 14 Tage | Ab EC 30 zur Halmeinkürzung |
Prohexadion-Calcium | Reduziert das Längenwachstum der Halme | Kurze Wirkungsdauer (3-4 Tage), auch bei kühlem Wetter wirksam | Ab EC 30, oft in Kombination mit CCC |
Ethephon | Fördert die Zellwandstärkung, verhindert Ährenknicken | Sehr kurze Wirkung (2-4 Tage), benötigt hohe Temperaturen | Späte Anwendung zur Nachkürzung |
Die Wahl des passenden Wirkstoffs hängt von der Kultur, dem Entwicklungsstadium und den Standortbedingungen ab. Eine gut abgestimmte Strategie stellt sicher, dass der Wachstumsregler seine volle Wirkung entfaltet, ohne negative Nebenwirkungen auf die Pflanze zu haben.
Chlormequatchlorid (CCC)
Chlormequatchlorid (CCC) ist einer der am häufigsten eingesetzten Wirkstoffe im Bereich der Wachstumsregler für Getreide. Seine Hauptfunktion besteht darin, das Längenwachstum des Haupttriebs gezielt zu reduzieren, wodurch die Pflanze mehr Energie in die Bestockung investiert. Das fördert die Entwicklung von Nebentrieben und führt zu einem gleichmäßigen, ertragsstarken Bestand.
Wie wirkt Chlormequatchlorid?CCC hemmt die Bildung der Wachstumshormone Gibberelline und sorgt dafür, dass sich die Zellstreckung im Haupttrieb verringert. Dies führt zu einer kompakteren Pflanze mit stabileren Halmen. Gleichzeitig verbessert CCC die Standfestigkeit und reduziert das Risiko von Lager, insbesondere in stark wachsenden Beständen mit hohen Stickstoffgaben.
Vorteile von CCC:
Förderung der Nebentriebbildung und damit einer höheren Bestandesdichte Reduzierung des Haupttrieblängenwachstums für eine gleichmäßige Bestandsentwicklung Verbesserung der Standfestigkeit und Minimierung des Lagerrisikos

CCC entfaltet seine beste Wirkung, wenn die Anwendung im Bestockungsstadium (ab EC 25) erfolgt. Dies ist der Zeitpunkt, an dem die Pflanze noch aktiv neue Triebe bildet. Eine frühe Anwendung fördert die Bestockung und sorgt für eine gleichmäßige Ährenbildung.
Bei der Anwendung von Chlormequatchlorid (CCC) gibt es einige wichtige Faktoren zu beachten, um eine optimale Wirkung zu gewährleisten und mögliche negative Effekte zu vermeiden. Besonders entscheidend ist die Wurzelentwicklung der Pflanzen. Da CCC das Wurzelwachstum hemmen kann, sollte sichergestellt werden, dass die Kronwurzeln bereits eine Länge von mindestens 3 cm erreicht haben, bevor der Wachstumsregler ausgebracht wird. Eine zu frühe Anwendung könnte das Wurzelsystem schwächen und die Nährstoffaufnahme der Pflanze beeinträchtigen.
Auch die Witterungsbedingungen spielen eine zentrale Rolle für die Effektivität von CCC. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Temperaturen über 6 °C liegen und die Pflanze mindestens 8 Stunden Sonneneinstrahlung pro Tag erhält. Kühle oder bewölkte Witterung kann die Wirkung abschwächen und sollte berücksichtigt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Mischbarkeit von CCC mit anderen Pflanzenschutzmitteln. Der Wirkstoff kann problemlos mit vielen Herbiziden und Fungiziden kombiniert werden, was eine effiziente Anwendung ermöglicht. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass gräserwirksame Sulfonylharnstoffe nicht mit CCC gemischt werden, da dies zu unerwünschten Wechselwirkungen führen kann.
CCC in Kombination mit anderen WachstumsreglernIn vielen Anwendungen wird CCC mit anderen Wachstumsreglern kombiniert, um eine gezielte Steuerung des Bestandes zu ermöglichen. Besonders in der Phase des Schossens (ab EC 30) wird CCC mit Wirkstoffen wie Trinexapac-ethyl oder Prohexadion-Calcium ergänzt, um sowohl die Bestockung als auch die Halmverkürzung zu optimieren.
Halme verkürzen und stabilisieren
Ab dem Beginn des Schossens (EC 30) steht nicht mehr die Förderung der Bestockung im Fokus, sondern die gezielte Halmverkürzung und Stabilisierung der Pflanzen. Besonders auf stark wachsenden Standorten oder bei hoher Stickstoffversorgung kann das Getreide anfällig für Lager sein. Ein effektiver Einsatz von Wachstumsreglern sorgt hier für stabile, standfeste Pflanzen und eine gleichmäßige Bestandesentwicklung.
Warum ist die Halmverkürzung entscheidend?Die Verkürzung der Internodien (Halmabschnitte) hat mehrere Vorteile:

Je nach Witterungsbedingungen und Kulturstadium kommen unterschiedliche Wirkstoffe zum Einsatz. Die wichtigsten sind Trinexapac-ethyl, Prohexadion-Calcium und Ethephon.
Wann ist der beste Zeitpunkt für den Einsatz?EC 30-32: Hauptanwendung zur Halmverkürzung
EC 37-39: Nachkürzung zur Absicherung der Standfestigkeit
EC 49: Späte Ährenstabilisierung mit Ethephon, falls erforderlich
Wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Anwendung
Damit Wachstumsregler ihre erwartete Wirkung entfalten, müssen die Bedingungen stimmen:
Die Wahl der richtigen Strategie zur Halmverkürzung hängt stark von der jeweiligen Kultur und den spezifischen Sorteneigenschaften ab. Winterweizen erfordert in der Regel eine Kombinationsstrategie aus Trinexapac-ethyl und Chlormequatchlorid (CCC), um eine gleichmäßige Bestandesführung zu gewährleisten. Diese Kombination sorgt für stabile Pflanzen und minimiert das Risiko von Lager, insbesondere auf intensiv bewirtschafteten Flächen mit hoher Stickstoffversorgung.
In Wintergerste reicht häufig eine einmalige Anwendung von Trinexapac-ethyl oder Prohexadion-Calcium aus. Der optimale Zeitpunkt für die Behandlung liegt im Entwicklungsstadium EC 31-32, wenn sich der erste Knoten vom Bestockungsknoten abhebt. Eine frühzeitige Applikation sichert die Standfestigkeit und verhindert übermäßiges Längenwachstum der Halme. Um das sortenabhängige Ährenknicken zu reduzieren kann Ethephon genutzt werden.
Auf Flächen mit hohem Lagerdruck sind oft intensivere Maßnahmen erforderlich. Hier kann eine höhere Wirkstoffmenge oder eine zusätzliche Nachkürzung in EC 37-49 notwendig sein, um die Ährenstabilität zu gewährleisten und Lagerbildung bis zur Ernte zu verhindern. Die Wahl der Strategie sollte individuell an den Standort, die Sorteneigenschaften und die Witterungsbedingungen angepasst werden, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen.
Nachkürzung: Wann ist sie sinnvoll?Wenn nach der Hauptkürzung (EC 30-32) weiterhin ein hohes Lagerrisiko besteht, kann in EC 37-49 eine Nachkürzung erfolgen. Hier kommen bevorzugt Ethephon-haltige Produkte zum Einsatz, da sie das letzte Internodium stabilisieren, ohne die Ähren zu beeinträchtigen.
Hinweise zur Nachkürzung:
Die Ähren sollten mindestens 4 cm groß sein, um Schädigungen zu vermeiden. Die Grannen müssen noch von Blättern geschützt sein, um eine direkte Benetzung zu verhindern. Hohe Temperaturen und wüchsige Bedingungen sind für eine effektive Wirkung erforderlich.
Optimale Strategie für Winterweizen und Wintergerste
Die Wahl der richtigen Wachstumsregler-Strategie hängt von der Kultur, der Bestandesentwicklung und den Standortbedingungen ab. Während Winterweizen oft intensiver reguliert werden muss, genügt in Wintergerste häufig eine gezielte Einzelmaßnahme. Entscheidend ist, den richtigen Wirkstoff zur passenden Zeit einzusetzen, um die Standfestigkeit zu verbessern und Lager zu vermeiden.
Wachstumsregler-Strategie für WinterweizenWinterweizen reagiert stark auf Stickstoffgaben, was ein üppiges Wachstum fördert. Um Lager zu vermeiden, wird häufig eine Kombination aus CCC und Trinexapac-ethyl oder Prohexadion-Calcium eingesetzt.
Mit KANTOR Effizienz steigern:
Optimiert die Anhaftung und Benetzung der Spritztropfen Erhöht die Wirkstoffaufnahme Ermöglicht eine Reduktion der Aufwandmenge um ca. 20 %

Empfohlene Maßnahmen in Winterweizen
Stadium (EC) | Wirkstoff(e) | Ziel |
EC 30 | Chlormequatchlorid (CCC) | Bestockung, Haupttrieb einkürzen |
EC 31-32 | Trinexapac-ethyl oder Prohexadion-Calcium | Halmlänge reduzieren, Standfestigkeit erhöhen |
EC 37-39 | Ethephon | Bei hohem Lagerdruck letztes Internodium verkürzen |
Eine Nachkürzung ist insbesondere in Jahren mit hohen Niederschlägen oder auf stark gedüngten Flächen empfehlenswert. Sie sorgt dafür, dass die Pflanzen bis zur Ernte stabil bleiben und kein Lager entsteht.
Wachstumsregler-Strategie für WintergersteWintergerste unterscheidet sich von Winterweizen durch eine frühere Entwicklung und eine andere Wuchsstruktur. Hier wird oftmals nur eine einmalige Behandlung im Stadium EC 31-32 durchgeführt.
Praxistipp:
Durch den Zusatz von KANTOR kann die Effizienz der Wachstumsregler deutlich gesteigert werden, wodurch Landwirte Kosten sparen und die Umwelt schonen, ohne auf die gewünschte Wirkung zu verzichten.
Empfohlene Maßnahmen in Wintergerste
Stadium (EC) | Wirkstoff(e) | Ziel |
EC 31-32 | Trinexapac-ethyl oder Prohexadion-Calcium | Halmlänge reduzieren, Standfestigkeit sichern |
EC 37-49 | Ethephon | Ährenstabilität verbessern, Lager verhindern |
Da mehrzeilige Wintergerstensorten oft stärker wachsen als zweizeilige, kann die Wirkstoffdosierung entsprechend angepasst werden. Auf starkem Lagerstandort kann eine Kombination aus Trinexapac-ethyl und CCC sinnvoll sein.
Kombination mit Fungiziden und HerbizidenWachstumsregler werden häufig mit anderen Pflanzenschutzmaßnahmen kombiniert, um Arbeitsgänge zu reduzieren. Besonders in feuchten Jahren, wenn Krankheiten wie Septoria im Weizen oder Netzflecken in der Gerste auftreten, bietet sich eine Mischung mit Fungiziden an.
Wichtige Hinweise zur Kombination:
Azolhaltige Fungizide haben eine zusätzliche wachstumsregulierende Wirkung, daher die Aufwandmenge anpassen. Herbizide ohne Gräserwirkung können problemlos mit Wachstumsreglern gemischt werden. Die Mischung mit Sulfonylharnstoffen ist nicht empfehlenswert.
Fazit
Der gezielte Einsatz von Wachstumsreglern ist ein unverzichtbares Instrument, um die Standfestigkeit im Getreideanbau zu verbessern, Lagerverluste zu verhindern und eine gleichmäßige Bestandesentwicklung zu fördern. Entscheidend für den Erfolg ist die richtige Kombination aus Wirkstoffen, Zeitpunkt und Dosierung, angepasst an die jeweiligen Standortbedingungen und die Bestandesentwicklung.

Durch eine angepasste Wachstumsregler-Strategie kann das Getreide optimal entwickelt werden, ohne unnötige Kosten oder Risiken. Eine gezielte Anwendung verhindert Lager, erhöht die Ertragsstabilität und sorgt für eine gleichmäßige Abreife, was die Ernte erleichtert. Landwirte, die ihre Wachstumsregler effizient einsetzen und ihre Strategien an Wetter- und Standortbedingungen anpassen, profitieren von einem standfesten, gesunden und ertragreichen Bestand – und das mit einer optimierten Aufwandmenge für maximale Wirtschaftlichkeit.
Häufig gestellte Fragen
Die häufigsten Fragen und Antworten kurz zusammengefasst.
Die häufigsten Fragen und Antworten kurz zusammengefasst.